Vulkankrater Papenkaule
Gerolstein
Die Papenkaule ist ein 80 Meter breiter und 20 Meter tiefer, kreisrunder Vulkankrater und heute ein wertvolles Geo- und Biotop. Die Papenkaule ist eifelweit eine Berühmtheit und etwas ganz Besonderes.
Vor rund 10.000 Jahren wurde es laut und unbequem für die Steinzeit-Anwohner, die sich auf dem einstigen Meeresriff der Gerolsteiner Dolomiten in der Buchenlochhöhle niedergelassen hatten. In ihrer direkten Nachbarschaft durchbrach ein Vulkan die Kalkfelsen. Die Papenkaule entstand – kein sich hochwölbender Vulkankegel mit einem Krater im Gipfel, sondern eine heute noch vorhandene Senke im Grundgestein.
Lavastrom mal anders
Die Lava trat 300 Meter westlich vom Explosionsherd in der Hagelskaule zu Tage und strömte südwärts ins Kylltal in Richtung des heutigen Gerolsteiner Ortsteils Sarresdorf. Diese Seitwärtsbewegung des Lavastroms ist im UNESCO Natur- und Geopark Vulkaneifel einzigartig und entstand, weil das karstige Felsmassiv unterirdische Spalten aufweist, durch die der Glutstrom nicht weiter vertikal, sondern horizontal an die Oberfläche stieß.
Die Papenkaule ist auf Grund ihrer Bodenbeschaffenheit nie zu einem wassergefüllten Maar oder Kratersee geworden. Viel zu porös ist der Kalkstein, der durch das Absterben unzähliger kalkbildender Organismen und anderer Meerestiere in einem subtropischen flachen Ozean vor 380 Millionen Jahren entstand.
Die Kuhle im Riff ist Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen, die sich auf Kalkmagerrasen wohlfühlen. Für Wanderer auf dem Eifelsteig oder auf seinem Partnerweg Felsenpfad, die ihre Etappe auf den Gerolsteiner Dolomiten genießen, ist der Ort vor allem ein Platz zum Innehalten, Durchatmen und Ruhe finden.
Der Vulkankrater der Papenkaule ist ganzjährig frei zugänglich und Aufschlusspunkt 33 entlang der Deutschen Vulkanstraße.